1254 Meldungen im letzten Jahr: Stark schwankende Schadenszahlen fordern die Zuger Gebäudeversicherung

Ein Gewinn von rund 15,35 Millionen Franken resultiert in der Jahresrechnung: Für die Gebäudeversicherung Zug war das vergangene Jahr ein erfolgreiches. Und dies trotz «durchzogenem Schadenverlauf», wie die Gebäudeversicherung Zug (GVZG) in einer Medienmitteilung schreibt.

Nach einem eher ruhigen Schadenjahr 2022 mit wenigen hundert Elementarschadenfällen musste die GVZG im 2023 wieder über 1000 Meldungen entgegennehmen. Gesamthaft wurden bis Ende Jahr 1123 Elementarschäden (Vorjahr: 201) mit einer Gesamtschadensumme von rund 2,26 Millionen Franken (Vorjahr: 0,46 Millionen) gemeldet.

Ein grosser Teil dieser Schäden (737 Meldungen, Schadensumme 2,3 Millionen) gehen auf die Sturmereignisse von Mitte Juli zurück. Die Anzahl der Feuerschäden lag mit 131 (Vorjahr 89) gemeldeten Fällen nahe dem langjährigen Durchschnitt, die Schadensumme hingegen war mit rund 2,45 Millionen Franken (Vorjahr rund 5,78 Millionen) deutlich unterdurchschnittlich.

Insgesamt, über beide Bereiche «Elementar» und «Feuer», wurden bei der GVZG für das Jahr 2023 somit 1254 Schadenmeldungen eingereicht (Vorjahr: 290). Seit 2018 nehmen auch bei der GVZG die Jahre mit sehr hohen, von einzelnen Wettereignissen getriebenen Schadenmeldungen zu. «Dementsprechend grösser wird die Herausforderung, den stark schwankenden Schadenszahlen mit einem guten Management von Personal und Finanzen zu begegnen», heisst es in der Mitteilung.

Ertragreiches Börsenjahr

Nach einem «historisch schlechten» Anlagejahr 2022 hätten sich die Finanzmärkte zu Jahresbeginn erholt und seien bis zur Eskalation im Nahen Osten im Herbst relativ stabil geblieben. «Nach kriegsbedingtem Tief führten in den letzten zwei Monaten des Jahres Zinssenkungsfantasien der Marktteilnehmenden wieder zu sehr positiven Rendite-Ergebnissen, was sich per Ende 2023 in durchwegs positiven Entwicklungen der relevanten Indizes zeigt.»

In diese Richtung entwickelte sich 2023 auch das Wertschriften-Portfolio der GVZG mit einem Netto-Gewinn, vor Bildung von Schwankungsreserven, von rund 8,25 Millionen Franken (Vorjahr: Verlust von rund 16,36 Millionen). Damit resultierte auf den Kapitalanlagen der GVZG eine Netto-Rendite von rund +4,40 Prozent (Vorjahr: -8,12 Prozent). Für die Kapitalanlagen wurden neue Rückstellungen von rund 3,33 Millionen Franken gebildet (Vorjahr: Auflösung von rund 4,55 Millionen).

Die Regeln zur Bildung und allfälligen Auflösung der versicherungstechnischen Sicherheits - und Schwankungsrückstellungen wurden auch im 2023 unverändert angewandt, wie die Gebäudeversicherung schreibt. Gesamthaft betragen die versicherungstechnischen Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen per 31. Dezember 2023 rund 88,03 Millionen Franken (Vorjahr: 84,23 Millionen), was einer totalen Bildung von rund +3,8 Millionen Franken (Vorjahr: rund +2,03 Millionen) entspricht.

Der Jahresgewinn von rund 15,35 Millionen Franken (Vorjahr: rund 2,82 Millionen Verlust) wurde dem Eigenkapital gutgeschrieben, welches damit rund 91,63 Millionen Franken (Vorjahr: rund 76,28 Millionen) entspricht. Das risikotragende Kapital belief sich per 31. Dezember 2023 auf rund 211 Millionen Franken (Vorjahr: 189 Millionen) und unterschritt damit das vom Verwaltungsrat angestrebte, jährlich aktualisierte Zielkapital von rund 232 Millionen Franken (Vorjahr: 200 Millionen).

«Wie bereits in den Vorjahren entschied der Verwaltungsrat an der Risiko- und Kapitalisierungsstrategie festzuhalten und keine lenkenden Massnahmen beispielsweise in Form von Prämienanpassungen zu ergreifen», schreibt die Gebäudeversicherung abschliessend. (rh)