Die Tourismusregion Luzern blickt auf das erfolgreichste Jahr ihrer Geschichte zurück. Mit 1,41 Millionen Logiernächten in der Stadt Luzern (6,4 Prozent mehr als im Vorjahr) und insgesamt 4,07 Millionen in der Gesamtregion (3,1 Prozent mehr als im Vorjahr) wurde sogar das Vorpandemie-Niveau übertroffen. «2024 war unser bestes Jahr aller Zeiten», sagt Marcel Perren, Tourismusdirektor von Luzern Tourismus.
Traditionell boomt Luzern besonders in den Sommermonaten. Im Jahr 2024 seien jedoch auch auffällig viele Gäste in der Winterzeit unterwegs gewesen. «Unsere Strategie sah vor, Luzern auch in der Nebensaison attraktiver zu machen», erklärt Perren. So beispielsweise mithilfe von Events wie dem Lichtfestival Luzern Lilu, das jeweils im Januar stattfindet. Diese Massnahmen hätten sich auch im Jahr 2024 ausgezahlt. «Während Hotels im Juli normalerweise zu 90 Prozent oder mehr ausgelastet waren, verteilte sich die Nachfrage nun gleichmässiger über das gesamte Jahr», ordnet der Tourismusdirektor ein.
USA, Schweiz und Deutschland als stärkste Märkte
Die Statistik des Bundesamts für Statistik zeigt zudem: Im Jahr 2024 stammten die meisten Gäste aus den USA, der Schweiz und Deutschland. Mit 383’406 Logiernächten übernachteten die US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner erstmals häufiger in der Stadt Luzern als die Schweizerinnen und Schweizer (343’749 Nächte).
«Die US-amerikanischen Touristen sind für Luzern seit dem Zweiten Weltkrieg ein traditionell starker Markt», erklärt Perren. Bereits vor 80 Jahren hätte «die schönste Stadt der Schweiz» mit typisch schweizerischen Elementen wie den Bergen, dem See und der Altstadt überzeugen können.
Wird die gesamte Region Vierwaldstättersee betrachtet, dominierte allerdings noch immer der Heimtourismus: 46 Prozent der Übernachtungsgäste stammte aus der Schweiz – aus Amerika stammten lediglich 13 Prozent. «Ausländische Gäste reisen vor allem in die bekannte Stadt Luzern», so Perren. Um die unbekannteren umliegenden Regionen am Vierwaldstättersee auskundschaften zu können, fehle ihnen oftmals die Zeit.
An dritter Stelle folgen die Übernachtungsgäste aus dem Nachbarland Deutschland. Die übrigen europäischen Quellmärkte zeigen mit -0.5 Prozent in der Stadt und -1.1 Prozent in der Region einen leichten Rückgang zum Vorjahreswert. «Die unsichere Wirtschaftslage in Europa und der starke Franken dämpfen die Reiselust», erklärt Perren. Dies werde sich wahrscheinlich auch im Jahr 2025 nicht schlagartig ändern.
Auch im Jahr 2025 soll der Trend wachsen
Auch aus Asien hätten etwas mehr Gäste den Weg nach Luzern gefunden als im Vorjahr – 6 Prozent mehr in der Stadt und 7 Prozent mehr Gäste besuchten die Gesamtregion. Doch die Besucherzahlen der Jahre vor der Pandemie habe man noch längst nicht erreicht. Besonders attraktiv für Luzern bleiben asiatische Gäste dennoch, erklärt der Tourismusdirektor: «Asiatische Gäste haben eine viel höhere Kaufkraft als europäische Gäste.» So geben asiatische Gäste rund 311 Franken pro Tag aus, während europäische Gäste lediglich 162 Franken liegen lassen.
Gibt es nicht schon zu viel Tourismus in der Stadt Luzern? – «Punktuell hat Luzern sicherlich hohe Frequenzen», antwortet Perren. Aber von einem akuten Problem könne kaum die Rede sein. Dennoch sei es wichtig, die Besucherströme besser über das gesamte Kalenderjahr zu verteilen. Dies beispielsweise durch Massnahmen wie der ab April 2025 eingeführten Car-Anhaltegebühr.
Im Jahr 2025 rechnet die Luzern Tourismus AG mit einem moderaten Wachstum von zirka einem Prozent. «Diesjährige Grossanlässe wie die Uefa Women’s Euro 2025, dem Lucerne Festival oder dem Eurovision Song Contest in Basel könnten zusätzliche Besucher nach Luzern locken», sagt Perren. Dabei sollen besonders Gäste aus Golfstaaten, Frankreich und Grossbritannien stärker angesprochen werden. «Bisher sieht das Jahr 2025 vielversprechend aus», so Perren.


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