«Projekt ist gestorben»: Pfaffnauer wollen den geplanten Neubau des Gemeindehauses nicht finanzieren

Pfaffnau bekommt kein neues Verwaltungsgebäude – zumindest nicht vorerst und nicht in der geplanten Form. Für 8,3 Millionen Franken wollte der Gemeinderat einen dreistöckigen Neubau realisieren, der nebst der Gemeindeverwaltung auch Platz für eine Filiale der Raiffeisenbank bietet. Doch die Gemeindeversammlung hat diese Woche den beantragten Sonderkredit in geheimer Abstimmung mit 222 zu 95 Stimmen abgelehnt. Über die Abstimmung des Nachtragskredits zum Budget 2024 über fast 8 Millionen Franken wurde daraufhin verzichtet.

«Das klare Nein hat sich nicht direkt abgezeichnet, aber wir mussten damit rechnen», sagt Gemeindepräsidentin Sandra Cellarius dazu und ergänzt: «Einen Verwaltungsbau durchzubekommen, ist immer schwierig.» Die Ablehnung der Controllingkommission habe die Ausgangslage zusätzlich erschwert.

Diese hatte Bedenken hinsichtlich der langfristigen finanziellen Belastung und der hohen Investitionskosten geäussert und stufte die Kosten im Vergleich zu Nachbargemeinden als zu hoch ein. Der Gemeinderat hatte sich weiterhin hinter das Projekt gestellt und es «trotz erhöhter gebundener Kosten als notwendig, nachhaltig und finanziell tragbar» erachtet.

Auslegeordnung über die Sommerferien

An der Gemeindeversammlung habe es nun sowohl positive als auch negative Wortmeldungen zum Projekt gegeben, erzählt Cellarius. «Die Bürgerinnen und Bürger sehen den Bedarf eines neuen Gemeindehauses. Die grossmehrheitliche Kritik am jetzigen Projekt waren die Kosten, die zu hoch seien.»

Das bestehende Gemeindehaus wurde 1969 erbaut und ist stark renovierungsbedürftig. Der Gemeinderat schloss eine Sanierung aus, da diese erhebliche Kosten verursachen würde und die vorhandene Infrastruktur nicht mehr den aktuellen Anforderungen an Barrierefreiheit, Sicherheit und Arbeitsumgebung entspreche.

Wie geht es nun weiter? «Das aktuelle Projekt ist gestorben. Ohne den Kredit können wir es nicht weiterbearbeiten», sagt Cellarius. Der Gemeinderat werde über die Sommerferien eine Auslegeordnung machen und bis voraussichtlich Ende August über die nächsten Schritte informieren. (lf)