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Eingesandt:  Leserbrief

Dem Volg die Lebensader gekappt?

Zu: Volg muss am Sonntag schliessen

Wer kommt auf die Idee, nach Jahren plötzlich ein Gesetz anzuwenden, das im konkreten Fall definitiv unverständlich ist, ja für die Betroffenen gar den Lebensnerv trifft, zumal dieser Laden schon seit Jahrzehnten täglich geöffnet war?

Am letzten Sonntag standen jedoch zahlreiche Kunden vor verschlossenen Türen beim Volg Einsiedeln an der Zürichstrasse. Wie an jedem Sonn- und Feiertag sind dies nebst zahlreichen Einheimischen vor allem viele Wanderer, Velofahrer, Langläufer, Skifahrer, aber auch Besucher des Klosterdorfes, welche diese Einkaufsmöglichkeit sehr geschätzt haben, von den Besuchern der grossen Wallfahrten, des Weihnachtsmarkts, der Chilbi oder anderen Grossanlässen ganz zu schweigen, liegt doch dieser Laden ideal am Eingang des Dorfes. Und da soll noch jemand behaupten, dass der Volg ausserhalb der touristischen Peripherie betrieben werde!

Auch die Begründung, dass der Volg keine eigentliche Bäckerei mehr sei, ist nicht stichhaltig. Der Teig wird zwar nicht mehr im Haus selber geknetet, aber die fein duftenden Brotwaren werden dort fertig gebacken und bilden einen grossen und sehr beliebten Anteil des Verkaufsangebots. Weiter wird damit den aufmerksam bedienenden Verkäuferinnen, die ihren Job am Sonntag noch so gerne ausüben, einfach ihre Arbeitszeit gekürzt, was sie vor herausfordernde Situationen stellt.

Dass der Volg mit den Sonntags- und Feiertagsöffnungszeiten einem Bedürfnis entsprach, zeigt allein die Tatsache, dass diese Tage die besten Verkaufsergebnisse der Woche erzielten, und es wäre doch sehr schade, wenn Einsiedeln wieder um ein Detailhandelsgeschäft ärmer würde und die Grossverteiler mit Tankstellen- und Bahnhofshops sich ins Fäustchen lachen können, haben sie doch das Glück, einem anderen Gesetz zu unterstehen. Ist das fair?

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